"Weil ich dich so liebe": Adoption

Shownotes

Warum geben Frauen ihr Kind zur Adoption frei? Kleiner Spoiler: Es sind keine „Rabenmütter“. Doch von der Gesellschaft werden sie oft schräg angesehen. Claudia Iland vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Koblenz berät und begleitet Frauen, die ihr Kind abgeben wollen, und die aufnehmenden Familien. Davon erzählt sie in dieser Podcast-Folge mit Julia Fröder.


Links zur Folge:

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Koblenz mit seinen verschiedenen Angeboten, darunter die Adoptionsvermittlungsstelle.

Allgemeine Informationen des Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) über Adoption und Pflegekinder.

Informationen zum Thema Adoption auf dem Familienportal des Bundesfamilienministeriums.


Das Archiv mit allen Folgen von "himmelwärts und erdverbunden" gibt's hier.


Feedback gerne auch unter podcast@bistum-trier.de.

Kommentare (1)

Linda Dorday

Vielen Dank für den Podcast mit den vielen Aufschlussreichen Informationen. Interessante Darstellungen aus der Sicht einer langjährigen Fachkraft. Für mich als Therapeutin für den Expertisenbereich Adoption leider wieder das übliche Bla Bla- und das meine ich nicht böse. Es erhärtet meine langjährige These, daß das Hauptproblem bei Adoptionen darin zu finden ist, dass sich seit Jahrzehnten nur Personen mit diesem Thema beschäftigen und Entscheidungen treffen, die in der Tiefe überhaupt nicht verstanden haben können, worum es wirklich geht. Alleine das Zitat aus dem Brief der leiblichen Mutter : Weil Ich Dich so sehr liebe, hast Du ein Leben verdient, bei dem es Dir an nichts fehlt--- sollte jedes Fachpersonal hellhörig werden lassen. Das sind einzig ausgesprochene, tiefsitzende innere Glaubenssätze der Mutter, die es sofort aufzufangen gilt, denn es ist kindliches Wunschdenken und absolut illusorisch, dass durch die Abgabe dem Kind an nichts fehlen würde. Es fehlt Unterstützung und kompetente Beratung zum Wohle aller Beteiligten, ohne die Vertretung eigener Interessen, die immer hinter finanziell abhängiger Institutionen stehen. Vielleicht fehlt es dem Kind in einer neuen Familie nicht an gesellschaftlich anerkannten, äusseren Umstände, aber das Leben adoptierter Menschen ist oft so schwer durch Verlust anderer Dinge gekennzeichnet, dass viele ihr Leben nur unter grösster Anstrengung und mit vielen Problemen auf allen Ebenen bewältigen können. Hier kommt sehr deutlich zum Ausdruck, dass bei Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal für ganzheitliche Betrachtungsweisen komplexer Adoptionsprozesse, immens grosser Überarbeitungsbedarf besteht. Wir leben in einer bindungstraumatisierten Gesellschaft, denn fast jeder Mensch hat in seiner Kindheit einmal etwas traumatisches zwischen sich und seinen Eltern erlebt und das wirkt unverarbeitet in alle Lebensbereiche hinein, in denen auch Adoptiveltern durch eigene, unverarbeitete Bindungstraumen nicht adäquat auf die Bindungstraumen abgegebener Kinder reagieren können und somit dazu beitragen, dass aus einem Bindungstrauma ein Entwicklungstrauma entsteht. Aus Unwissenheit und Liebe und all ihrer eigenen Themen wird nach wie vor so viel Schaden angerichtet, der vermeidbar gewesen wäre. Das sehe ich täglich in meiner Arbeit. Danke für die Möglichkeit, meine Sicht auf dieses Thema einmal hier platziert haben zu dürfen, auch wenn ich befürchte, dass dies viele triggern wird und nicht von allen so genommen werden kann, wie es gemeint ist. Aus Liebe. Aus Liebe zu Adoption, meiner Geschichte als Adoptivkind, meiner Weiterbildungsangebote für Adoptiveltern und Fachpersonal und aus Liebe zu all meinen wundervollen Klienten, die täglich die Welt neu begreifen lernen, in die sie gekommen sind. ❤️

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