" ... und haben die Thora-Rollen aus dem Fenster geworfen ..."

Shownotes

In der Reichspogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wüteten in ganz Deutschland Nazi-Schläger mit Gewalt und Mord gegen Jüdinnen und Juden; zerstörten Synagogen, Wohnungen und Geschäfte. Der Lokalhistoriker Dr. Walter Karbach hat für seine Heimatstadt Oberwesel am Rhein nach den konkreten Schicksalen hinter den Daten geforscht. Er erzählt in dieser Folge detailliert und ausführlich, wie Oberweseler Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit ausgegrenzt, verfolgt, deportiert und ermordet wurden – und was nach Kriegsende geschah.


Links zur Folge:

Das Buch "Die Thorafetzen zusammensetzen - Auf den Spuren der Oberweseler Juden" von Walter Karbach und Doris Spormann. Transparenzhinweis: Der Verlag Josef Karbach Oberwesel Nachf. unterhält keine eigene Internetseite; deshalb verlinken wir hier auf die Buchhandlung Hermann in Oberwesel, die das Buch ausführlich vorstellt; zwischen dem Inhaber der Buchhandlung und dem Autor dieser Podcastfolge bestehen verwandtschaftliche Beziehungen. Natürlich kann das Buch auch über jede andere Buchhandlung bezogen werden.

Video mit Walter Karbach über sein Buch.(knapp fünf Minuten).

Mehr von und über Walter Karbach im Blog mittelrheingold.

Artikel zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Oberwesel in Wikipedia.

Internetauftritt der Stadt Oberwesel.

Allgemeine Informationen zur Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 bei der Gedenkstätte Yad Vashem, beim Jüdischen Museum Berlin und beim Bundesarchiv,


Das Archiv mit allen Folgen von "himmelwärts und erdverbunden" gibt's hier.


Feedback gerne auch unter podcast@bistum-trier.de.

Transkript anzeigen

00:00:04: Himmelwärts und Erd verwunden.

00:00:06: Der Podcast aus dem Bistum Trier.

00:00:10: Ich bin Stefan Weinhard von der Rundfugarbeit im Bistum Trier.

00:00:14: Diese Podcastfolge erscheint am acht November, also einen Tag vor dem Jahrestag der Reichspogromnacht, und während der Nazizeit.

00:00:25: Die Reichspogromnacht von den Nazis verharmlosen und spöttisch Reichskristallnacht genannt, Diese Reichspogromnacht, das waren damals deutschlandweit organisierte Angriffe der Nazis auf das Leben von Jüdinnen und Juden, auf ihre Häuser und Wohnungen, Geschäfte auf ihren Besitz und auf die jüdischen Synagogen.

00:00:45: Was damals geschehen ist und in den Jahren drum herum, das werden wir uns heute anschauen.

00:00:50: Und zwar am Beispiel einer Kleinstadt am Mittelrhein, am Beispiel von Oberwesel.

00:00:56: Und das können wir, dank Dr.

00:00:58: Walter Karbach, den ich herzlich bei uns im Podcastbegrüße, herzlich willkommen.

00:01:03: Hallo,

00:01:03: freu mich, dass ich hier bin.

00:01:04: Walter Kabach ist ein Weselabub.

00:01:07: Er hat in Oberwesel geboren, lebt aber schon länger in Trier.

00:01:11: Er hat Sozial- und Literaturwissenschaften studiert, war Gymnasialehrer und Schulleiter im In- und Ausland.

00:01:17: Und seit dem Jahr zweitausendfünfzehn ist er freier Auto.

00:01:20: Er hat mehrere Bücher geschrieben mit Bezug zur Oberwesel.

00:01:24: Frank Zimmer vom Blog Mittelreingold hatte ich mal das gute Gedächtnis von Oberwesel genannt.

00:01:49: Also, wir haben zusammen viele Jahre uns damit beschäftigt.

00:01:53: Die Doris Spormann hat in den Achtzigerjahren schon viel gearbeitet, aber das waren die Jahre vor dem Internet.

00:02:01: eine technisch und archivalig eine völlig andere Situation und wir haben dann unsere Kenntnisse zusammengelegt und ich habe vieles nach recherchiert.

00:02:10: Das hat seine Zeit gedauert und wir haben immer gesagt, wir wollen nicht so viel schreiben.

00:02:15: Wir haben wirklich nur über die Familien von Oberwesel geschrieben und es sind trotzdem über sechshunderte Seiten geworden.

00:02:21: und es sind sechshunderte Seiten deswegen, weil der Drucker gesagt hat mehr als sechshunderte Seiten kann ich in das Buch nicht reinpacken.

00:02:27: Material hätten wir noch mehr.

00:02:29: Wir werden heute einen engen Fokus versuchen zu setzen, eben auf das Schicksal der Oberweseler, Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus und besonders eben auf die Vorgänge in der Reichspogrom noch und Darum herum.

00:02:42: Deshalb zu Beginn nur so viel nachgewiesen ist eine jüdische Gemeinde in Oberwesel seit dem Jahr zwölfhundert einundvierzig.

00:02:50: In den Jahrhunderten seitdem gab es Zeiten, in denen man die Jüdinnen und Juden einigermaßen in Ruhe gelassen hat, aber es gab natürlich auch Zeiten der Verfolgung und der Unterdrückung.

00:03:00: Und wir springen jetzt gleich in die Jahre Nach dem Ersten Weltkrieg, die Zwanzigerjahre des vorigen Jahrhunderts, zunächst mal ganz banal, wie viel Einwohner hat der Oberwesel damals?

00:03:10: so ungefähr?

00:03:11: Um die Achtzehnhundert bis zwei Tausend, das wechselte.

00:03:15: Und wie viel davon waren Jüden und Julien?

00:03:17: Das waren ungefähr ... Auch das unterschiedlichfalls zu dieser, wie man damals sagte, israelitischen Gemeinde oder auch Synagogengemeinde, auch Einzugsgebiete noch zählten, die weniger Familien hatten und die wurden in Oberwesel als Zentrum mit dazu gepackt.

00:03:36: Und wie liebten diese etwa dreißig bis vierzig Menschen, jüdischen Menschen, wie liebten die in Oberwesel?

00:03:41: Es gab... Ich fand es immer bemerkenswert, dass die jüdischen Kinder die katholische Schule gegangen sind.

00:03:48: Es gibt viele Geschichten, die damit verbunden sind.

00:03:51: Die Kinder haben, wie alle Oberweseler Kinder, am Rhein gespielt, was sie nicht durften.

00:03:56: Sie sind jetzt Wasser gesprungen, was sie nicht durften.

00:03:59: Sie sind über den Rhein geschwommen, was sie nicht durften.

00:04:01: Es waren Winzer Kinder, Kinder von Vierhändlern, Kinder von Metzgern.

00:04:07: Meistens hatte der Vierhändler auch eine Metzgerei dabei.

00:04:10: Es waren aber auch eine ganze Reihe Weinhändler.

00:04:12: Also die haben ganz normal gelebt.

00:04:13: Eine hatte auch in der Pliaskasse ein Lebensmittelladen, hat eine ganz normale Kundschaft.

00:04:19: Es gab einen nicht jüdischen Metzger, viele Jahre in der Weimarer Zeit, aber alle Oberwesel haben ihre Fleisch und Wurstwaren bei den Juden gekauft.

00:04:27: Das war sehr verständlich.

00:04:29: Das ändert sich dann aber nach und nach ab dem dreißigsten Januar, nineteenhundertdreiunddreißig, der berühmte Tag der sogenannten Machtergreifung.

00:04:39: Adolf Hitler und die NSDAP kommen an die Macht.

00:04:44: Und es geht ziemlich schnell los damit, dass Jüdinnen und Juden das Leben schwer gemacht wird.

00:04:49: Das geht los deutschlandweit mit ersten Beutkotten vor jüdischen Geschäften.

00:04:54: Es gibt andere an die jüdische Maßnahmen.

00:04:57: Und du hast in deinem Buch das Protokoll einer Oberweseler Stadtratssitzung vom fünften August, Und da werden Maßnahmen beschlossen, ja, die das Leben der Jüdinnen und Juden in Oberwesel... Einschränken.

00:05:13: Was wurde damals beschlossen, Monson in Datt-Fünfunddreißig?

00:05:16: Ja, ich will erst noch ein bisschen die Vorgeschichte erzählen.

00:05:19: Also es ist bemerkenswertend, hat mich auch überrascht, dass Dreiunddreißig schon bevor der reichsweite boykott jüdischer Geschäfte verordnet wurde und losging, das war nämlich im April Dreiunddreißig, ist schon im März eine Boykott-Aktion der Oberweseler Nazis gegeben hat und die richtete sich speziell gegen die Metzgereien der dort ansässigen Familie und gegen die Weinhandlung der Gebrüder Meyer und das kolonial Wagengeschäft von Marksens in der Biersgasse.

00:05:47: Das war vier Wochen, bevor diese Reichsweite Aktion losging, bemerkenswerterweise.

00:05:52: Und zu einem Zeitpunkt.

00:05:54: Dreiunddreißig hatte der frisch gewählte neue Stadtrat in Oberwäse.

00:05:58: Die NSDAP hatte vier Sitze.

00:06:00: Und das Zentrum, die katholische Zentrumspartei hatte doppelt so viel, nämlich acht Sitze.

00:06:04: Da gab es noch zwei von der SPD und einer von der Bürgerliste.

00:06:07: Aber es muss bedacht werden dabei, dass fünfunddreißig nur Mitglieder der NSDAP im Rad der Stadt saßen.

00:06:15: Wir haben dann eine Situation, dass der Ortsgruppenleiter der NSDAP, das war der größte Weinhändler am Ort, Fischer hieß der Mann und natürlich war der auch im Rad.

00:06:26: Und der hat dann einen Antrag gestellt bei dem Bürgermeister.

00:06:31: Und wie das damals so sitte, wurde im Rat zwar darüber gesprochen, aber es wurde nicht abgestimmt, weil der Beschluss, so steht es auch im Protokoll, dass ich im Original gefunden habe, vom Bürgermeister getroffen wurde.

00:06:44: Der Bürgermeister beschließt, nachdem er die Ratsherren gehört hat.

00:06:48: Und ich kann aus diesem Protokoll mal die entscheidenden Sachen vorlesen, gefasst am fünftzehnten Augen.

00:06:57: Der Bürgermeister gibt den Ratsherrenkenntnis von einem Scheiben des Ausgruppenleiters der NSDAP, besagter Emil Fischer.

00:07:04: war das, vom vierzehnten August, also einem Tag davor, betreffst die Judenfrage.

00:07:10: Nach Anhörung der Ratsherren fasst er unterzeichnete Bürgermeister folgendem Beschluss.

00:07:15: Erstens, der Zuzug von Juden nach Oberwesel wird hiermit untersagt.

00:07:20: Dazu muss man sagen, in anderen Orten, vor allen Dingen in Rhein-Hessen, wo die Oberweseler Juden Verwandte hatten, war die Bedrängnis zu diesem Zeitpunkt zum Teil sehr groß und Verwandte zogen, weil sie in ihren Häusern sich nicht mehr sicher fühlten, nach Oberwesel zu den Verwandten dort, weil den Oberweseln recht große und auch aktive jüdische Gemeinde war.

00:07:40: Also der Zuzug der Verwandtschaft sollte unterbunden werden.

00:07:44: Zweitens, der direkte oder indirekte Erwerb von Grund und Boden.

00:07:48: Die Errichtung neuer jüdischer Geschäfte wird den Juden verboten.

00:07:52: Ebenso darf bei Verpachtungen oder Versteigerungen kein Jude ein direktes oder indirektes Gebot abgeben.

00:07:59: Auch dahinter steckt, eine ganze Menge, aber einen Punkt will ich nennen, jüdische Viehändler waren angewiesen auf gepachtete Wiesen.

00:08:06: Das Land gehört ihnen oft nicht, das war auch nicht nötig, dass sie das besaßen, aber sie mussten Heu haben, damit sie das Vieh in ihren Stellen durchbringen konnten, bis es geschlachtet wurde.

00:08:17: Drittens Aufträge.

00:08:19: Von Seiten der Stadt dürfen nicht an Volksgenossen vergeben werden, die ihre Einkäufe bei Judentätigen oder mit diesem Verkehr pflegen.

00:08:27: Das richtete sich natürlich ausdrücklich gegen die in Anführungszeichen arische Bevölkerung genannt Volksgenossen, um dann nach dem Boykott der Dreiunddrahsicher schon lief zu unterbinden, was auch nach Dreiunddrahsicher noch geschah, die Einkäufe nämlich in die jüdischen Geschäften.

00:08:44: Ich sage mal dazu, wo sollten die denn sonst ihre Fleischendwurst fahren kaufen?

00:08:47: Es gab nach wie vor nur arischen Metzger.

00:08:50: Viertens, Volksgenossen, die in der Stadtverwaltung ein öffentliches Amt begleiten und mit Juden in geschäftlicher Beziehung stehen, müssen dieses niederlegen.

00:08:59: Das richtete sich gegen die Beamtenschöfte.

00:09:01: Es waren ja fast alles niedrige Beamte da im Rathausen Oberwesel und natürlich waren die es gewohnt einzukaufen, wo sie wollten und nicht darauf zu achten, ob das jetzt ein jüdischer oder nicht jüdischer Kolongearladen war.

00:09:14: Tabak war eine wichtige Sache.

00:09:16: Zigaretten und Zigarren und Tabak wurde dann zum Beispiel bei Julius Marx in der Blieresgasse verkauft und da ging die Leute eben so vorbei und auch der Jakob Meyer direkt neben dem Rathaus verkaufte Tabak waren.

00:09:28: Also man musste dann in Zukunft weiterlaufen, um seinen Tabak zu kriegen und seine Zigaretten.

00:09:34: Und dann steht also in diesem Beschluss noch, dass der Bürgermeister mitgeteilt hat.

00:09:39: Das musste gar nicht erst beschlossen werden.

00:09:41: Das hatte er selber schon veranlasst.

00:09:42: Das am Oberweseler Schwimmbad, das war am Rhein.

00:09:46: Ein Schild aufgestellt hatte, Juden sind hier unerwünscht.

00:09:50: Von daher war dieser Beschluss das erste amtliche Dokument, das belegt, dass die Juden, thirty-fünf, ausgeschlossen wurden.

00:09:58: Aus der Oberweseler Gemeinschaft, aus der Volksgemeinschaft, sind sie ja vorher schon ausgeschlossen worden durch wer war.

00:10:04: Und das geht ja weiter in den folgenden Jahren.

00:10:07: nur ein paar Stichworte.

00:10:08: Ehen zwischen jüdischen und nicht jüdischen Menschen werden verboten, die Nürnberger Rassergesetze.

00:10:14: Jüdinnen und Juden werden aus verschiedenen Berufen verdrängt.

00:10:17: Sie müssen Geschäfte und Betriebe verkaufen unter Druck und weit unter Wert, die sogenannten Arisierungen.

00:10:24: jüdische Versammlungen werden verboten.

00:10:26: Es gibt Reisebeschränkungen und so weiter und so weiter.

00:10:29: Du hast eben schon geschildert, am Beispiel dieses Stadtrat Protokolls, wie die Jüden und Juden aus der Oberweseler Gesellschaft ausgeschlossen werden, von denen sie vorher ganz normal Mitglieder waren.

00:10:40: Wie wirkt sich das weiterhin aus auf die jüdische Gemeinde in Oberwesel?

00:10:44: Zum

00:10:44: Beispiel so, dass die Familien überlegt haben, was machen wir jetzt?

00:10:48: Also es gibt Versammlungen in der Sonargoge, aber auch in dem Hotel zum Goldenfroffenzier, wo die Gemeinde sich getroffen hat.

00:10:57: Die Gemeinde heißt immer, das sind die jüdischen Männer und jungen Männer, die sich treffen.

00:11:00: Und beraten wurde, was machen wir.

00:11:02: Und das Ergebnis war, wir schicken unsere jungen Leute raus.

00:11:07: nach Amerika.

00:11:09: Fast alle Jungen, Jüdinnen und Juden, ob männlich oder weiblich sind, dann früher oder später mit dem Zug nach Hamburg oder Bremen gefahren.

00:11:17: Dort haben sie einen Schiff bestiegen und sind nach New York.

00:11:20: Manche später.

00:11:21: vor allen Dingen sind dann auch nach Südamerika, Buenos Aires zum Beispiel oder nach Brasilien Rio de Janeiro gekommen.

00:11:28: Eine junge Frau ist nach Palästina gegangen.

00:11:31: Je nach Einreisebestimmungen, je nach Passgesetzen, je nach finanziellen Möglichkeiten, Tickets waren teuer.

00:11:38: Für die Überfahrt musste geregelt werden, wann man rauskommt und wohin man dann fährt.

00:11:44: Es gibt zwei Beispiele.

00:11:46: Das eine ist ein Freund meines Vaters.

00:11:48: Der war der Erste, der weg ist.

00:11:49: Das ist ein junger Mann, Möbelkaufmann.

00:11:53: Der ist nach Amerika.

00:11:56: Und die letzten, die raus sind, das war der Tabak-Händler, von dem ich eben schon erzählte.

00:12:00: Der Tabak-Laden neben dem Rathaus, der vorher auch in Metzgerei war, Meier Jakob.

00:12:05: Meier Jakob und seine Frau haben es geschafft, ihre drei Töchter rechtzeitig aus dem Land zu kriegen.

00:12:13: Legal.

00:12:14: Und als dann die Bedingungen so waren, dass man keine Juden mehr aus dem Land lassen wollte, weil man ihre Vernichtung plante, da haben die es geschafft.

00:12:25: Die waren beide schon über sechzig auf abenteuerlichen Wegen von Oberwesel bis zum Haften von Lissabon zu kommen und den Lissabon ein Schiff zu kriegen.

00:12:34: Man stelle sich vor, das war ein Vierzig.

00:12:38: Sie mussten durch das deutschbesetzte Frankreich, sie mussten durch das faschistische Spanien.

00:12:45: Sie mussten, wie auch immer, mit Zug, Bus zu Fuß, über die Pirinäen, was dahin, was alles, mussten Lissabon erreichen.

00:12:52: Sie kannten keine Sprache außer Oberweseler Blatt und Yiddish.

00:12:56: Es waren nicht die einzigen Deutschen, die unterwegs waren.

00:12:58: Das hat ihnen sicher geholfen.

00:12:59: Aber in Lissabon war der Teufel los.

00:13:02: Denn das war der einzige Feuerhafen zu dem Zeitpunkt.

00:13:05: Und mit Schiffen, die klapprig waren und Seelenverkäufer, mussten sie sehen, dass sie rauskam und irgendwo hin.

00:13:12: So, und dann kamen sie an und fielen aus allen Wolken, weil das Schiff voll war, obwohl sie Tickets für das Schiff hatten.

00:13:20: Und konnten nicht mit, wurden nicht mitgenommen.

00:13:23: Und dann sind sie vier Wochen mit neun Tickets auf ein Schiff gekommen.

00:13:27: Sie waren ja vor Ort, sie konnten das regeln.

00:13:29: Und warum sind je Mai erst noch rausgekommen?

00:13:31: Weil ein Metzen der jahrelang während der Mai-Mara-Zeit, auch während der Kaiserzeit schon Oberwesel und die Armen und Notleitenden Oberwesel finanziell unterstützt hat.

00:13:42: Die Oberwesler sagen Rinalander, ist sein Amerikaner, der aber Rhinelander heißt, nachdem heute noch eine Straße benannt ist und der die Schönburg gekauft und restauriert hatte.

00:13:52: Der hat die Tickets bezahlt für die Meyers und ist nie wieder nach Oberwesel gekommen, nach diesem Zeitpunkt, weil er mit diesem ganzen Nazi-Tum nichts zu tun haben wollte.

00:14:03: So, das war die eine Strategie.

00:14:05: Raus aus dem Land, die jungen Leute.

00:14:07: Und die anderen haben sich gesagt, wird schon nicht so schlimm kommen.

00:14:10: Wir sind alt.

00:14:10: Was soll uns noch groß passieren?

00:14:12: Und dann kam genau das, was du gesagt hast.

00:14:15: Geschäfte weg, Häuser weg.

00:14:17: Wurden immer weiter zusammengefärgt.

00:14:18: Am Ende gab es noch zwei Häuser in Oberwäse.

00:14:21: Ganz da zwei in vierzig, die sogenannten Judenhäuser.

00:14:24: In denen alle, die noch da waren, zusammengefärgt worden sind.

00:14:29: Das war das Haus in der Liebfrauensstraße Fünfzig von einer anderen Familie Meier, Weinhändler Meier.

00:14:35: Das andere Haus war auf dem Heumarkt von Adolf Seligmann das Haus.

00:14:39: und von beiden Häusern aus wurden dann im April und im Juli.

00:14:45: die dann noch in Oberwesel lebenden Alten.

00:14:48: Und die Jüngste war die kleine Ruth, die war zehn Jahre alt, deportiert.

00:14:53: Aber zu den Familien, glaube ich, können wir später noch kommen.

00:14:56: Und ein Zwischenschritt bis dann zu diesen Deportationen war eben, oder ein Eskalationsschritt, war dann eben die Reichspogromnacht im November, die Auslöser.

00:15:08: Am siebten November, die Auslöser schießt in Paris, Ein siebzehnjähriger Jude, Herrschl Grünsparren, ein so zwangsdeportierter polnischer Juden, der schießt in Paris auf den deutschen Botschaftssekretär Ernst vom Rat und verletzt ihn schwer.

00:15:26: Und sofort beginnt eine nochmals verschärfte Hetzkampagne gegen die Jüdinnen und Juden im deutschen Reich.

00:15:32: Und es werden Aktionen vorbereitet, die dann später als spontane Empörung des deutschen Volkes getan werden.

00:15:38: Zwei Tage später am neunten November stirbt vom Rat, an seinen Schussverletzungen.

00:15:44: Und am Abend dieses neunten November beginnen überall im Deutschen Reich die Novemberpokromene, die die Reichspokromenacht von den Nazis, wie gesagt, spöttisch Reichskristallnacht genannt.

00:15:55: Es wurde aber nicht nur, und nur in dicken Anführungszeichen, es wurde nicht nur Kristall zerschlagen, es wurden Synagogen, Häuser, Wohnungen, Geschäfte geplündert, zerstört, angezündet, Jüdinnen und Juden wurden verprügelt, verhaftet und verschlett.

00:16:10: und wurden auch ermordet.

00:16:11: Was geschah in dieser Nacht in der Reispokromnacht in Oberwesel?

00:16:15: Bemerkenswerterweise ist sein besagten siebten um elf Uhr im Rathaussaal der neue Bürgermeister in seinen Amt eingeführt worden.

00:16:23: Neunhundertreißig war das Attentat in Paris.

00:16:26: Um elf Uhr wusste man den Oberwesel wahrscheinlich noch nichts davon.

00:16:30: Zumindest war das Verhalten derjenigen, die im Rathaussaal anwesend waren.

00:16:33: Das war der Kreisleiter, das war der Landrat, war alles sehr würdig und sehr viele Uniformträger aus den Gliederungen der NSDAP, wurde in aller Ruhe der neue Bürgermeister Fritz Bosche in seinen Amt eingeführt.

00:16:44: In der Nacht gab es dann die ersten Fernschreiben und Rundschreiben.

00:16:48: Da lebte aber der Botschaftsekretär noch und am achten Morgens titelte das in Oberwesel auch gern gelesene Koblenzer Nationalblatt.

00:16:58: Schüsse in der deutschen Botschaft in Paris.

00:17:01: Hinterhältiger jüdischer Mordanschlag.

00:17:03: Deutscher Legationsrat durch Schütze schwer verletzt.

00:17:06: Der jüdische Revolverhält verhaftet.

00:17:09: Am gleichen Tag am achten.

00:17:11: Warnte der aufrechte Polizeivachtmeister Otto Lindstedt, der in der Weimarer Zeit im sozialdemokratischen Reichspanner aktiv war, ein Sozialdemokrat, der natürlich kein Sozialdemokrat mehr sein durfte, aber noch im Dienst war.

00:17:25: Polizei Hauptwachtmeister Otto Lindstedt warnte der jüdischen Familien in Oberwesen, weil er ahnte, was auf sie zukam.

00:17:32: Er rät zum Beispiel Theo Lichtenstein.

00:17:35: Die Lichtensteins wohnen in einem Haus direkt neben der Synagoge.

00:17:38: Er rät Theo Lichtenstein nicht auf die Straße rauszugehen.

00:17:42: Er rät zu gucken, ob da noch irgendwo Waffen im Haus sind.

00:17:45: Und in der Tat ist im Haus Lichtenstein noch die alte Offizierspistole von Theo Lichtensteins Bruder Willi.

00:17:53: Der Willi war bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und die Offizierspistole hatte man noch, denn er war Offizier im Ersten Weltkrieg, hochdekoriert und diese Pistole musste jetzt weg.

00:18:04: Und dann bekam Willis Sohn Herbert den Auftrag, diese Pistole zu suchen.

00:18:08: Er fand sie auch und wollte sie ihnen reinwerfen.

00:18:12: Und dann hat die Familie zu ihm gesagt, um Gottes Willen, du kannst nicht raus.

00:18:16: Viel zu gefährlich mit der Pistole raus.

00:18:18: So dunkel kann es gar nicht sein, dass sie dich nicht erwischen.

00:18:20: Was machen wir mit der Pistole?

00:18:22: Herbert hat dann geguckt, wo kann er die unterbringen?

00:18:24: Hat sie im Hof, im Schlachthaus, in den Drog unter die Schlachtabfälle gesteckt, weil er sicher war.

00:18:31: Dort guckt kein Gestapobeamt danach und schon gar keiner von den wichtig turischen Oberwesler SA Jungs.

00:18:38: die ihnen das Leben schwer machten.

00:18:40: Also die Pistole war sicher verwahrt und ich kann nicht genug hervorheben die Rolle von dieser Polizeivachtmeister Otto Lindstedt, der auch andere Familien vorher schon gewarnt hatte, die dann der Verhaftung entgangen sind, zum Teil über mit einem Reinschiff und danach auch noch.

00:18:56: Wir sind dann am neunten und am neunten November gegen siebzen Uhr dreißig stirbt in Paris dieser angeschossene Legationsrat.

00:19:06: In der Nacht gehen offenkundig vorgefertigte Fernschreiben in die Rathäuser aller Städte im Reich, so auch in Oberwesel, eingegangen.

00:19:15: In einem Fernschreiben, das natürlich den Stempel geheim auch trägt, heißt es, und das ist eingegangen um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit um die Zeit.

00:19:26: Es werden in kürzester Frist in ganz Deutschland Aktionen gegen Juden, insbesondere gegen deren Synagogen stattfinden.

00:19:33: Sie sind nicht zu stören.

00:19:35: Und in dem gleichen Fernschreiben steht auch unter Punkt vier, sollten bei den kommenden Aktionen Juden im Besitz von Waffen angetroffen werden, so sind die schärfsten Maßnahmen durchzuführen.

00:19:45: Als hätte Otto Lindstedt das geahnt.

00:19:48: In der Nacht und noch bevor dieses Fernschreiben kamen, haben sich ein Oberwesel junge Leute zusammengerottet, SA-Leute, der Sohn des Ausgruppenleiters Fischer, von dem wir schon die Rede hatten, und ein paar andere.

00:20:00: Haben sich zum Teil vermummt, zum Teil hielten sie das nicht vernötig, sind jedenfalls mit Äxten bewaffnet und mit einem Eimer mit Teer eingedrungen in die Synagoge.

00:20:10: Dazu mussten sie mitten in der Stadt, die Synagoge ist in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten, in den Städten aus dem Fenster geworfen.

00:20:31: Sie haben die Wände beschmiert, das Lesepult umgeworfen, die Gebetbücher auch aus dem Fenster geworfen und haben sich die Gebetschalz umgelegt und grüllend sind sie damit über den Platz gelaufen.

00:20:43: Sie haben die Synagoge nicht angesteckt.

00:20:45: Warum nicht?

00:20:46: Oben unter dem Dach hatte der Anstreucher Windhäuser seine Wohnung.

00:20:51: Und der hatte eine Tochter Resi, die guckte aus dem Fenster und hat das, was ich eben erzählt habe, alles beobachtet.

00:20:57: Die war, ich glaube, vierzehn, fünfzehn Jahre alt.

00:21:00: Die hat das dann auch erzählt später und hat gesagt, wen sie gesehen hat später.

00:21:04: Ganz so bei Wesel wusste, wer die Übeltäter waren.

00:21:07: Um es vorwegzunehmen, ist es nie einer zur Rechenschaft gezogen worden.

00:21:11: Es gab immer eine große Geheimnisturrei.

00:21:13: Wer ist das denn gewesen?

00:21:15: Aber ich kenne die Namen.

00:21:16: Ich weiß die Namen.

00:21:17: Ich habe sie in unserem Buch auch genannt.

00:21:19: Und es waren die üblichen Verdächtigen.

00:21:22: Es waren zwei dabei, die schon zweiunddreisig meinen Vater verbrügelt haben, der nicht in einer NSDAP-Liederung war.

00:21:30: Das ging dann in der Nacht so weiter.

00:21:32: Es wurde noch ein siebenarmiger Leuchter.

00:21:33: Eine Menorger wurde noch gestohlen, die angeblich heute in Oberwesel noch irgendwo stehen soll.

00:21:39: Ich habe sie nicht gefunden.

00:21:40: Und nebenan in dem Haus Lichtenstein, das ja unmittelbar an die Sonnagoge angebaut war, wurden die Scheiben eingeworfen.

00:21:48: Und der einzig verhaftete in Oberwesel war der Leo Meier, die Braunstraße.

00:21:53: Der wurde nach St.

00:21:54: Goa ins Amtsgerichtsgefängnis gebracht, aber nach ein paar Tagen wieder laufen gelassen.

00:21:59: nach Dachau deportiert worden, wie das vielen anderen geschehen ist.

00:22:02: Warum nicht?

00:22:03: Aus Kapazitätsgründen.

00:22:05: Der Aufwand war zu groß, die alle dorthin zu bringen.

00:22:08: Nach Dachau bei München ist eine weite Strecke, vor allem mit Lastwagen.

00:22:11: Und man hat dann die in der Rheinschiene weitgehend laufen lassen.

00:22:15: Am zehnten, also am Tag nach dieser Schändung, morgens ganz früh, eigentlich ist es nur Nacht, ein Uhr zwanzig.

00:22:23: geht ein weiteres Blitz fernschreiben dringend und geheim.

00:22:27: Bei der Ortspolizei gehört den Oberwesel ein, wie in allen anderen Rathäusern auch vom Chef der Deutschen Polizei, Rainer Teidrich.

00:22:34: Darin steht Maßnahmen gegen Juden in der heutigen Nacht.

00:22:38: Und dort werden ausdrücklich Synagogenbrände angesprochen.

00:22:42: Da steht zum Beispiel Synagogenbrände nur, wenn keine Brandgefahr für die Umgebung vorhanden ist.

00:22:48: Oder Wohnungen von Juden dürfen nur zerstört werden, aber nicht geblündert.

00:22:52: Die Polizei wurde angewiesen, Blünderungen zu unterbinden, aber Demolierungen und Übergriffe nicht.

00:22:59: Auch zu den Verhaftungsstädten steht was da.

00:23:01: Es sind so viele Juden, insbesondere Wohlhabende, festzunehmen.

00:23:05: Zunächst nur gesunde, männliche, nicht zu hohen Alters.

00:23:08: So ist das auch geschehen und an besagtem Zehnten morgens.

00:23:14: die ganze Stadt hatte inzwischen mitbekommen, was da los war.

00:23:16: in der Nacht.

00:23:17: ging der seventy-jährige Gustav Gershon, der war Mitglied im Vorsteherrat der Synagogengemeinde, zusammen mit seinem kleinen achtjährigen Enkel Alfred, die wenigen Schritte von der Kirchstraße zum Schablatz, um den Platz vor der Synagoge und das Betaus in Augenschein zu nehmen und traute seinen Augen nicht.

00:23:36: In dem Bach, der damals noch offen floss, lagen Fetzen der Torerrollen, lagen Teile der Gebetbücher.

00:23:45: Heidegegenstände.

00:23:47: Er ist dann in diesem Bach, es ist November, eiskaltes Wasser gestiegen und hat herausgefischt die Fetzen und die Gegenstände, die er erwischen konnte.

00:23:56: Er hat sich seinem Enkel Alfred in die Hand gedrückt und hat ihm gesagt, er soll gut darauf aufpassen.

00:24:03: Vermutlich, und das wäre angemessen, hat er sie dann im Laufe des Tages heimlich zum jüdischen Friedhof gebracht und dort an einem geheimen Ort bestattet.

00:24:11: Denn zu Hause konnte er sie nicht verwahren.

00:24:13: Und wo soll er hin damit, alles war unsicher.

00:24:17: Der sicherste Platz war eigentlich der Friedhof und zwar in einem Grab.

00:24:20: Er hatte zwei seiner Zwillinge, die er im Krieg verloren hatte, dort schon begraben müssen.

00:24:27: Es gibt aber auch einen anderen Zeugen von diesem November.

00:24:33: Nämlich den städtischen Sekretär Josef Heint und der schreibt in seiner städtischen Chronik, ich zitiere, auch hier in Oberwesel wurde die Synagoge im Innern der Art zerstört, dass eine Weiterbenutzung derselben nicht mehr in Betracht kam.

00:24:49: Die Bücher und Einrichtungsgegenstände wurden auf die Straße geworfen, auch Privatwohnungen der Juden wurden beschädigt.

00:24:56: In der Liefraunstraße wurde der Jude Leo Meier vorübergehend in Schutzhaft genommen und im Amtsgerichtsgefängnis in St.

00:25:03: Goa zugeführt.

00:25:04: Das ist die Eintage in der städtischen Chronik gewesen.

00:25:07: Es gab noch ein paar andere Ergebnisse an dem Zehn, die muss ich jetzt im Einzelnen nicht erzählen, aber man kann sich den Schreck und die Angst vorstellen, die diese Bedrohungskulisse bei der Oberwesler jüdischen Gemeinschaft ausgelöst hat.

00:25:20: Aber nicht nur bei der jüdischen Gemeinschaft, sondern bei den guten Katholiken und Oberwesler ist immer eher schwarz als braun gewesen.

00:25:26: Was da in der Stadt los war und alle fragten sich, wer war das, warum haben die das gemacht?

00:25:32: Und man muss zur Ehre der Oberwesler sagen, dass von denen die nahmhaft gemacht werden können.

00:25:39: Kein einziger katholisch war, kein einziger ursprünglich aus Oberwesel kam, zwar alles zugezogene oder in der zweiten Generation zugezogene, was die Oberweseler sich immer hoch angerechnet haben, was aber so Schmerzmindern, glaube ich, auch nicht zu Buche schlägt.

00:25:56: Eins muss man allerdings festhalten nach diesem Prochrom im November.

00:26:02: Wer weg kann, muss weg, so schnell wie möglich.

00:26:05: Wer nicht weg kann, der hat einiges zu befürchten.

00:26:07: Es kann nur schlimmer werden.

00:26:09: Ich möchte noch mal auf diese Szene zurückkommen, der alte Gustav Garzon und sein achtjähriger Enkel Alfred Gottschalk.

00:26:20: Zwei Dinge finde ich da, müssen wir glaube ich noch ein bisschen nachgehen.

00:26:24: Zum einen, du hast beschrieben, wie der alte Gustav Garzon die Fetzen der Torah aus dem Bach sammelt und seinem Enkel übergibt, sehe ich das richtig?

00:26:35: Das ist sozusagen der Anstoß für den Titel eures Buchs, die Tore fetzen, zusammensetzen.

00:26:41: In der Tat, denn das war das Vermechnis des Opas von Alfred Gottschalk und so hat er das immer verstanden.

00:26:50: Alfred hat es in die USA geschafft, noch als Kind, zusammen mit seiner Mutter, die Schule in Oberwesel durfte ja nicht mehr besuchen.

00:26:56: Achtendrassig wurden die jüdischen Kinder, das waren noch drei Oberwesel in der Schule, rausgeschmissen.

00:27:01: Die wurden von der SA aus der Schulklasse herausgeholt.

00:27:04: Und Alfred Gottschalk hat seine schulische Bildung in New York unter großen Mühen dann in die Hand genommen, sich gebildet und zwar soweit weiter gebildet, dass er eine Rabbina-Ausbildung gemacht hat und promoviert hat.

00:27:17: Er ist im Jahre zwei Tausendsechs.

00:27:19: Zurück nach Oberwesel gekommen war Bina Dr.

00:27:22: Alfred Gottschalk und hat an der Stelle, wo er als Kind die Fetzen eingesammelt hat, eine große Versöhnungsrede gehalten, als nämlich an dieser Stelle ein Mahnmal gesetzend eingeweiht worden ist.

00:27:36: Die Tora Fetzen zusammensetzen war seine Lebensaufgabe und er ist deshalb Rabbiner geworden.

00:27:42: Er ist übrigens der erste Reformrabiner in den USA gewesen, der erste Rabbiner überhaupt, der eine Frau zur Rabbinerin ordiniert hat, was ihm den USA nicht nur Lob eingebracht hat.

00:27:53: Das war der zweite Gedanke, auf den ich zu sprechen kommen wollte, das weitere Schicksal oder die weitere Entwicklung dieses kleinen Alfred Gottschweil, dann eben zu einem ganz bedeutenden Rabbiner.

00:28:06: Du hast eben gesagt, nach dieser Reichspogromnacht war allen Jüdinnen und Juden und auch der anderen Bevölkerung klar, wo das weiterhin läuft.

00:28:15: Wie haben die jüdischen Menschen in Oberwesel dann reagiert auf die Reichspogromnacht?

00:28:22: Da ist wenig so überliefert.

00:28:24: Man muss sich das überlegen.

00:28:26: Sie haben sich zurückgezogen.

00:28:27: Sie haben Schutz gesucht bei ihren Mitbrüdern und Mitschwestern.

00:28:32: Sie waren vor allen Dingen damit beschäftigt, diese unerhörte Sühneleistung aufzubringen, denn der NS-Staat hat ihnen nicht nur auferlegt, die Scherben zusammenzukehren und die Schäden zu beseitigen auf eigene Kosten, diese berühmten Kristalle, nämlich zusammenzukehren.

00:28:50: sondern eine Sühneleistung in Höhe von sage und schreibe einer Milliarde Reichsmagg aufzubringen.

00:28:57: Das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetzblatt, und das wurde im Reichsgesetz.

00:29:18: Sie mussten Schmuck verkaufen, sie mussten Ecker verkaufen, sie mussten Klaviere verkaufen, mancher musste auch das zweite Bett verkaufen, um überhaupt diese Abgabe leisten zu können.

00:29:30: Und da waren sie sehr mit beschäftigt.

00:29:32: Und Verkaufen hieß ja zu der Zeit nicht Verkaufen zum wirklichen Werteingestände.

00:29:38: Nein, verschleudern und mussten Sorge haben, dass überhaupt jemanden finden, der ihnen zum Beispiel das Haus abgekauft hat.

00:29:44: Das ist insofern auch eine spannende Sache, als später, in der die amerikanischen und die französischen Besatzungsgruppen versucht haben, herauszufinden, wer sich auf diese Weise bereichert hat oder wer zu Eigentümen gekommen ist.

00:29:59: Und das gab ganz unterschiedliche Ergebnisse, aber dazu kommen wir glattend noch.

00:30:03: Ja, die... Unterdrückungsmaßnahmen und der Ausschluss der jüdischen Menschen aus der Gesellschaft geht weiter nach Achtunddreißig wird immer schlimmer, zum Teil aber auch mit... Sehr skurrilen Maßnahmen.

00:30:16: Ich habe in deinem Buch gelesen, irgendwann wurde zum Beispiel verboten, an Jüdinnen und Juden Seife und Rasierseife zu verkaufen.

00:30:24: Das klingt im ersten Moment, wie gesagt, skurriel.

00:30:26: Aber wenn man sich das vorstellt, was die Folgen sind, also hygienisch.

00:30:30: Also, dem Bild, der Jude stinkt, muss ja irgendwie eine Grundlage eingezogen werden.

00:30:35: Und da lag es nahe, ihnen die Hygienemittel zu entziehen.

00:30:38: Die durften keine Seife mehr kaufen.

00:30:40: Und sie durften eine ganze Menge andere Sachen an sich... Nadelstichen und Schikaden auch nicht mehr.

00:30:46: Man hat ihn die Schreibmaschinen weggenommen zum Beispiel.

00:30:48: Man hat ihn die Telefone gesperrt.

00:30:51: Telefon ist insofern noch mal besonders wichtig als ja ihre Kinder.

00:30:55: Wir haben es gehört in Überseewaren und es gab Telefonleitungen.

00:30:59: Die Post lief ewig und es lief durch die Zensur.

00:31:03: Das heißt ab und zu hat man versucht telefonisch Kontakt aufzunehmen.

00:31:07: Oft über ein Postamt.

00:31:09: Es gab in Oberwesel einen Elektromeister, Jäckl heißt der, der hat seinen Telefonanschluss zur Verfügung gestellt, wenn jemand dringend telefonieren muss.

00:31:17: Er hat damit viel riskiert, aber er hat es gemacht.

00:31:21: Es mussten Fahrräder abgegeben werden.

00:31:23: Es mussten alle Elektrogeräte abgegeben werden.

00:31:25: Tauchsiedler, Föhnen, Staubsauger.

00:31:28: Es mussten Nähmaschinen abgegeben werden.

00:31:30: Wenn Nähmaschinen abgegeben werden mussten, dann heißt das man kann auch seine Kleider nicht mehr nähen.

00:31:36: Man muss die alten Kalamotten tragen und neues kaufen war sowieso unmöglich.

00:31:40: Wovon und bei wem?

00:31:42: So kam eben eins zum anderen.

00:31:44: Und es geht so weit, dass kurz vor der Deportation, als klar war, was darf man auf diese Transporte mitnehmen.

00:31:53: Viele jüdische Frauen, kleine oder auch größere Rucksäcke aus Leinen, aus Bettwäsche brauchten.

00:31:59: Und da sie aber keine Nähmaschinen mehr hatten, konnten sie die nicht selber herstellen.

00:32:04: Und da gab es eine Nachbarin in der Rheinstraße, die diese Rucksäcke gemacht hat und verteilt hat.

00:32:10: Und die haben sich dann zweiundvierzig im April auf den Rücken geschnallt und ihr weniges, was sie mitnehmen durften, in diese Rucksäge mitgenommen und ein kleines Körwöchen in die Hand am anderen Handenkind.

00:32:22: Das war die Situation.

00:32:23: Was

00:32:24: ich bemerkenswert finde, dass das gerade jetzt nochmal kurz angesprochen, es gab immer noch Menschen, die den Juden geholfen haben.

00:32:31: Du hast den Polizisten erwähnt, Otto Lindstedt, eben den Elektriker Jekkel, der die Jüdinnen und Juden hat telefonieren lassen oder Karl Jekkel oder jetzt eben Frauen, die dann Rucksäcke genäht haben.

00:32:44: Es gab ja nach dem Krieg so eine Haltung, man durfte sich auch nicht im Kleinsten den NS Herrschern widersetzen, dann war man sofort im KZ.

00:32:54: Es gab aber Menschen, die offenbar den Mut gefunden haben oder Lücken gefunden haben, sowas doch zu tun.

00:32:59: Die gab es und die muss natürlich auch sehr vorsichtig sein, aber es gab sie wahrscheinlich oder sicher nicht nur in Oberwesel, aber in Oberwesel kann ich Namen dazu nennen und ein Name, der noch nicht genannt wurde, ist der alte Schmid Becker, langjähriger Zentrumsvorsitzender, der seine Töchter losgeschickt hat, seine Söhne war in dem Krieg, seine Töchter losgeschickt hat, den jüdischen Mitbürgern, die ... in den Judenhäusern waren, denen Lebensmittel zu bringen.

00:33:28: Denn Lebensmittel waren rationier, das gab Lebensmittelkarten, aber die Juden bekamen erst nur ganz geringe Rationen und dann gar nichts mehr oder fast nichts mehr auf diese Lebensmittelkarten.

00:33:39: Vor allen Dingen durften sie die Geschäfte nicht betreten, in denen die Lebensmittelkarten eingelöst werden konnten.

00:33:45: Er schickte also seine Kinder nachts los, denen was zu bringen.

00:33:49: Und es gibt den Bäcker Henrich, Johann Henrich, in der seinen Sohn Josef Jupp mit Brot Der Brot nachts losgeschickt hat, mit dem Satz los, ich bloß nicht erwische, der dann das Brot bei der Familie Marx in der Bliersgasse in den Hausflur gelegt hat.

00:34:05: Die wussten, dass da was abgelegt wird, aber da hat keiner geschält oder geklopft oder gerufen oder sonst was, sondern die wussten, da kommt Brot und auf den Bäcker Henryches Verlass.

00:34:16: Und so gab es noch eine ganze Reihe mehr.

00:34:18: Deportation.

00:34:19: Hast du eben schon angesprochen?

00:34:21: Die Beginn im Gebiet des Deutschen Reiches, in Oberwesel dann, dann in den Osten gebracht, vor allem nach Polen, aber zum Beispiel auch nach Litauen, in Ghettoes und später in die Vernichtungslager.

00:34:43: Und dieses Schicksal wartet eben auch auf jüdische Menschen in Oberwesel und umliegenden Orten.

00:34:51: Vielleicht können wir es am Beispiel einer Familie ein bisschen erläutern.

00:34:55: Wir haben uns vorhin verständigt, da auf die Familie Maya in der Liefraunstraße zu schauen.

00:35:01: Drei damals schon im Alter um die sechzig Jahre alte Geschwister leben noch dort im Haus, ursprünglich ihrer Eltern.

00:35:11: Das ist der Moritz Maya.

00:35:12: Du hast den vorhin schon erwähnt, Winzer, Weinhändler und auch Vorsteher der Synagogengemeinde.

00:35:20: Seine Schwester Jenny macht ihn den Haushalt, denn der Moritz ist unverheiratet.

00:35:25: Und der Leo-Maja, der zusammen mit seinem Bruder Moritz, Winzer und Weinhändler ist, und er ist verheiratet, seine Frau heißt Eda.

00:35:35: Also Leo und Eda haben keine Kinder.

00:35:37: Wie ist das Schicksal dieser vier Menschen, die drei Geschwister und die Frau Eda in den Jahren nach der Reichspogromnacht an vor allen Dingen unter dem Stichwort Deportation.

00:35:48: Und was passiert mit denen?

00:35:51: Es gab zwei Deportationsterminen Oberwesen.

00:35:53: Der erste Termin war im April, der achte April.

00:35:59: Da wurden die Jüngeren, wobei die ganz Jungen, also die Dreißigvierzigjährigen, war nicht mehr vor Ort, muss man dazu sagen, bis auf wenige Ausnahmen.

00:36:07: Die waren nach Amerika.

00:36:08: Richtig.

00:36:10: Oder geflogen.

00:36:10: Richtig.

00:36:12: Wurden zusammengefasst.

00:36:13: Die wurden dann mit einem Lastwagen nach Barzalsich gebracht, in einen Zwischenlager, wo auch die Bobbata Juden hingebracht worden sind.

00:36:21: Die mussten allerdings laufen.

00:36:23: und wurden in einem völlig heruntergekommenen Hotel, dem Hotel Schwahn zusammengefärgt, durften nicht raus, bekamen wenig zu essen und warteten darauf, dass sie dann in einem Zug, der die ganze Reinschiene dann schließlich abklappert, der zum Büterbahnhof Lützel gebracht würden.

00:36:39: und von dort sind sie dann in den Osten evakuiert.

00:36:42: Das war die Sprachregelung geworden.

00:36:45: Es gab allerdings eine Sache, Und die etwas verwirrend ist, denn manche, die dort hingebracht worden sind, darunter auch der Leo Meier, wurden von dort wieder zurückgeschickt nach Oberwesel.

00:36:56: Warum?

00:36:57: Weil er ein dekorierter Weltkriegsoffizier war und Hitler versprochen hatte, den die für das Vaterland gekämpft haben, ob Judo oder nicht, die werden nicht deportiert.

00:37:07: Also

00:37:08: Offizier im Ersten Weltkrieg?

00:37:09: Richtig, im Ersten Weltkrieg.

00:37:11: Wir erinnern uns an die Offizierspistole bei Lichtensteins.

00:37:15: Meiers hat gerantiert auch sowas.

00:37:16: So, und dann wurden Leo und seine Frau wieder zurückgeschickt, zusammen übrigens mit Theo Lichtenstein, der auch dekorierter Offizier war.

00:37:25: Und Theo, seine Kinder und seine Frau, kamen, ich weiß nicht wie, jedenfalls wieder zurück nach Oberwesel, wurden aber dann in das Judenhaus zu Adolf Seligmann auf den Heumakt untergebracht.

00:37:36: Denn das Haus hatte man schon beschlagnahmt, in dem die gewohnt haben, in der Liebfrauenstraße.

00:37:40: So, das heißt, die Familie war zerrissen und die einen sind immer Brill dann über Koblenz schon in den Osten deportiert worden in Vernichtungslager und die anderen sind dann zusammen mit den übrigen die noch da waren und die Jüngste war die Rotlichtenstein mit zehn Jahren und der älteste war ja Opa mit über achtzig Jahren der Karl-Lichtenstein.

00:38:00: Die sind alle dann am siebenundzwanzigsten Juli mitten im Hochsommer deportiert worden dann aber mit einem Zug, Sonderzug.

00:38:09: Man muss sich das so vorstellen, der erste Transport im April lief so, dass sie an der Hauptstraße in Oberwesel auf einem Mannschaftswagen aufsitzen mussten, um dann nach Bopat abtransportiert zu werden.

00:38:22: Sie hatten ihren kleinen Koffer.

00:38:23: Es war genau vorgeschrieben, was sie mitnehmen durften.

00:38:25: Das war nicht viel.

00:38:27: Die kleinen Rucksäcke, die eigens genäht waren.

00:38:30: Und bemerkenswerterweise war das am helllichen Tag.

00:38:33: Die Nachbarschaft stand auf der Ringmauer in der Nähe des Hauses Marx, wo man das alles wunderbar beobachten konnte.

00:38:41: Es war ja nicht so gewöhnlich, dass so was passierte.

00:38:45: Und winkte ihn hinterher.

00:38:46: Es sind Tränen geflossen und der Bäcker Henrich hat später überliefert.

00:38:50: Das ist der, der Ihnen das Brot gebracht hat, dass sie Frau Marx laut geschrien hat, als man sie dann auf diesen Lastwagen gebracht hat.

00:39:00: Im Juli lief das Ganze über die Reisbahn.

00:39:05: mussten sie sich alle vor dem Rathaus versammeln, auch am helllichten Tag, und wurden dann eskottiert durch die Hauptstraße bis zum Bahnhof, wo sie dann auf dem Gleis Richtung Koblenz in einen bereitgestellten Zug steigen mussten und direkt zum Güterbahnhof Lützel gebraucht worden sind.

00:39:21: Der zweite Transport ging aber nicht in den Osten, sondern ging in das Lager Theresien statt, das die Nazis ja als ein wahres Paradies für jüdische Menschen darstellten, der Propaganda mit Theater.

00:39:34: Gruppen und weiß der Himmel was alles, wo die Leute aber entsetzlich gequält wurden.

00:39:38: Sie wurden aber nicht sofort umgebracht.

00:39:40: Darunter war auch Theo Lichtenstein, darunter war auch Leo Meier und seine Frau.

00:39:45: Die Meiers, Leo und Ida, sind dort im Lager Theresienstadt verstorben.

00:39:51: Ich habe Todes... Anzeigen gesehen, viele davon sind erhalten.

00:39:54: Er stellt überall dieselbe Todesursache drauf auf den Urkunden.

00:39:58: Da hat keiner nachgeguckt und muss doch keiner nachgucken.

00:40:01: Meistens waren das Durchfallerkrankungen etc.

00:40:04: Oder Herzerkrankungen.

00:40:06: Das heißt, Sie wurden entweder ermauert oder Sie sind einfach an den Lagerbedingungen

00:40:09: gestorben?

00:40:10: Ja, in der Regel an den Lagerbedingungen gestorben.

00:40:13: Sie sind aber auch vor einigen die Männer.

00:40:14: Sie sind brutal geschlagen worden und nicht jeder hat das überlebt.

00:40:19: Es sind aber auch Oberweseler, die dann in der Riesenstadt waren, ermordet wurden.

00:40:24: Denn als der Riesenstadt voll war, das Lager und Überfüllung drohte, weil man weiß, wie viel aus Europa überall noch dorthin brachte, sind die Züge, die Transportzüge von der Riesenstadt nach Auschwitz gefahren.

00:40:38: Und dort waren auch Oberweseler drin, Theolichtenstein zum Beispiel, der dort in Auschwitz dann an einem bestimmten Tag, als der Zug ankam, am gleichen Tag vergerst worden ist.

00:40:49: Über das Schicksal derjenigen, die in den Lagern im Osten waren, weiß man wenig.

00:40:53: Aber wenn man die Adressen, die Zielbahnhöfe hatte, in den Protokollen steht, dann meistens verschollen.

00:40:59: Aber die sind dort nicht verschollen, sondern man weiß nicht einfach, in welchem Tag sie umgebracht worden sind und in welcher Weise.

00:41:06: Ich kann sagen, dass die einzige Familie, die überlebt hat, mit Ausnahme ihres Vaters Theo, die Familie Lichtenstein war.

00:41:14: Der alte Karl Lichtenstein hat, wie durch einen Wunder, das Katze Theresienstadt überlebt.

00:41:19: Er ist dorthin.

00:41:20: Da war er schon über achtzig und drei Jahre später zurückgekommen.

00:41:23: Er ist achtzehnthundertsetzebenundfünfzig geboren.

00:41:26: Wahrscheinlich.

00:41:27: Hat irgend einer dieser Lacken seinen Geburtstag um falsch eingetragen und statt sieben und fünftig, fünftig, siebzig geschrieben.

00:41:34: Sonst gibt es keine Erklärung.

00:41:35: Es war ein rüstiger, winzer und vierhändler, kräftig und sah viel jünger aus.

00:41:40: Ich kenne Fotos, als man bei seinem Alter vermuten sollte.

00:41:44: Und er blieb auch in Theresienstadt, wie seine Schwiegertochter Selma, nachdem man Selmas Manteo nach Auschwitz deportiert hatte.

00:41:53: Nach Auschwitz sind auch Selmas älteste Kinder, Karl-Heinz und Günther deportiert worden.

00:41:58: Die haben Auschwitz überlebt unter abenteuerlichen Bedingungen und haben später darüber berichtet.

00:42:03: Und die kleine Ruth konnte bei der Mama bleiben in Theresienstadt.

00:42:07: Und die kamen dann zusammen, weil man auch die Ausschwitzüberlebende dann vorübergehend nach der Befreiung der Lager nach Theresienstadt gebracht hatte, kamen zusammen.

00:42:17: dann, forty-fünf wieder im Sommer, standen die wieder in Oberwesel vor dem Rathaus.

00:42:22: Und standen ja aber sozusagen vor dem Nichts.

00:42:24: Wie ging das dann weiter mit denen?

00:42:26: Sie standen in Mehrverein sich vor dem Nichts.

00:42:30: Sie kamen krank, typhuskrank, abgemagert, gequält, traumatisiert, zusammen in einem Bus.

00:42:37: Die steigen dann in Oberwesel vor dem Rathaus aus und wer davon wusste, war der von den Amerikanern im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, Und hatte versucht, vorher schon Quartier zu machen, da das Haus der Dichtenstanzen neben der Synagoge aber belegt war.

00:42:58: Dort hatten die Nazis ausgebompte aus, weiß ich nicht, Koblenz oder was eingesetzt.

00:43:05: Haben sie ein Zimmer bekommen mit der ganzen Familie in dem Haus Meier in der Liebfrauenstraße.

00:43:12: Von den Meiern hat keiner überlebt.

00:43:14: Moritz Meier.

00:43:15: Moritz Meier, die Weinhändler.

00:43:17: Ja, die Weinhändler.

00:43:19: Es hieß, bleibt ihr erst mal da, da habt ihr den Dach überm Kopf.

00:43:22: Wir gucken, ob ihr in euer Haus wieder kommt.

00:43:25: Und ich muss jetzt ein bisschen was über den Bürgermeister Schaus erzählen.

00:43:28: Der hat sich nämlich sehr, sehr eingesetzt und sich in Oberweste keine Freunde damit gemacht.

00:43:34: Die Amerikaner haben... Im März, im März, die Stadt Kampflos an die Amerikaner übergeben worden sind.

00:43:43: Diesen Ludwig Schaus, einen Brichsinvaliden aus dem Ersten Weltkrieg, Sozialdemokratischer Ratzer in der Weimarer Zeit, von den Nazis mehrfach in Schutzhaft genommen und eingekärgert zum Bürgermeister gemacht, von heute auf morgen und den Nazi-Bürgermeister abgesetzt.

00:43:59: Schaus hat sich dann dafür eingesetzt, dass die überlebenden Juden ihr Eigentum zurückbekommen.

00:44:05: Er hat sich das Versteigerungsprotokoll besorgt.

00:44:08: Und aus der zweiundvierzig wurden nämlich nachdem alle abtransportiert waren, die jüdischen Habseligkeiten der Hausrat, das hieß jüdischer Hausrat, öffentlich versteigert in einer Riesenaktion im Hause Meier, wo die Weinhandlung war.

00:44:23: Und in einem nicht weit entfernt gelegenen hotelrheinischer Hof wurden die größeren Sachen versteigert.

00:44:29: Da waren hunderte Leute aus Oberwesel und Umgebung, die dort Kleinigkeiten und größere Sachen erststeigert hatten.

00:44:36: Die ganz großen und wertvollen Sachen hatte man längst beiseite geschafft.

00:44:39: Die waren in einem Reichsbahnwagon.

00:44:41: Darüber gibt es ein Protokoll abtransportiert worden.

00:44:44: Was ist versteigert worden?

00:44:46: Unter anderem... Nähmaschinen, Schreibmaschinen, Elektrogeräte, also alles das was man vorher beschlagnahmt hatte.

00:44:54: Auch zwei Ziegen sind versteigert worden.

00:44:56: Das waren Lichtensteinsziegen, die standen nämlich noch im Stall, als die deportiert worden sind.

00:45:00: Kleider ist versteigert worden, alles was transportiert werden konnte.

00:45:04: Die Häuser waren ans Reich gefallen, die wurden nicht versteigert, Grundstücke auch nicht.

00:45:10: Die waren ja vorher alle arisiert worden und in andere Hände gekommen.

00:45:14: Oder sie hatten sie verkaufen müssen, bevor sie das Land verlassen haben oder die Kinder weg sind.

00:45:19: Das ist nochmal eine andere Geschichte.

00:45:21: Schaus hat dann anhand dieses Protokolls und jetzt kommt unser Otto Lindstedt noch mal ins Spiel, der wieder Polizisten Oberwesel war, jetzt eine andere Uniform trug, keine Preuse schon mehr.

00:45:32: Los geschickt mit unterschriebenen Schreiben in die einzelnen Adressen und Haushalte.

00:45:38: Das ist alles dokumentiert.

00:45:39: Es sind alles so halbe Seiten, Durchschlagpapier, die ich in der Hand hatte.

00:45:43: Sie haben dann an dem und dem Datum das und das ersteigert.

00:45:48: Wir bitten sie um Rückgabe bis dann und dann Ablieferung Haus Lichtenstein.

00:45:52: Dann hat er kontrollieren lassen, ob die Dinge auch abgegeben worden sind.

00:45:56: Und auf den Zetteln fand ich dann Abgabevermarke abgegeben an Unterschrift Karl Lichtenstein.

00:46:03: Manche verstanden die Welt nicht mehr.

00:46:05: Legal ersteigert hatten selbst nix, aus der enge Höl zum Beispiel, hat eine Frau, eine arme Frau, ein bitter Bösen.

00:46:14: langen Brief an den Bürgermeister geschrieben, was er ihnen antut.

00:46:17: Der Mann im Krieg gefallen, sie hat nichts, ist auf Fürsorge angewiesen.

00:46:22: Sie sollte, ich glaube, es war ein Couch-Tisch zurückgeben, irgendeinen kleinen Möbel zurückgeben und sie hätte nix und sie könnte das doch nicht.

00:46:29: Und dann hat Schaus in ihrem Fall, wie auch in anderen Fällen gesagt, die Dinge gehören der Familie Lichtenstein, die müssen zurückgegeben werden.

00:46:37: Sie können Ersatz bei der Reisfinanzkasse anfordern.

00:46:41: Die Reißfinanzkasse gab es nominell noch, im Juli, aber natürlich hat die Reißfinanzkasse nichts rausgerückt.

00:46:48: Ich weiß noch nicht, ob jemals einer dorthin geschrieben hat.

00:46:51: Jedenfalls sind die Sachen weitgehend zurückgegeben worden, aber nicht alle.

00:46:55: Kleidung zum Beispiel nicht.

00:46:56: Das führte dann bei der Kleidung dazu, dass Schaus einem aufrechten Schneider in Oberwäse, der Schneider war und Schneider hieß.

00:47:05: den Auftrag erteilt hat, als städtischer Bürgermeister für die jungen Männer und den Karl Lichtenstein Hosen und Jacken zu schneidern und die denen dann gegeben hat, damit die überhaupt was Gescheites anzuziehen hatten.

00:47:17: Die hatten ja nur das, was sie auf dem Leib trugen, als sie aus der Riesinstadt zurückkam.

00:47:22: Er hat auch, der Schneider, Schneider sollte auch eine Rechnung stellen, hat er auch gemacht und diese Rechnung hat die Stadt bezahlt.

00:47:27: Der Schaus hat auch Betten machen lassen beim Schreiner Meister Josten.

00:47:31: Also Bettgestelle.

00:47:33: Und diese Bettgestelle, darüber gibt es auch eine Quittung.

00:47:36: Diese Bettgestelle hat aber die Stadt nicht bezahlt, sondern das ist also wirklich so eine kleine bemerkenswerte Geschichte.

00:47:43: Die Kosten wurden verrechnet mit einem Zugchuss, den die Vereinigung der Nazi-Opfer für die Familie Lichtenstein bereitgestellt hatte.

00:47:52: Und von diesem Geld wurde dann das alles abgezogen.

00:47:54: Es ging an die Schreunerei Justin.

00:47:56: Von dem Geld, das die Nazi-Opfer gesammelt hatten, haben die Lichtenstands nichts gesehen.

00:48:01: Aber sie hatten die Betten.

00:48:03: solche Wege ging das manchmal und es gab natürlich nach wie vor den Bäcker Henry und es gab nach wie vor den Schmiedbäcker und Jägels Karl und andere die weiter geholfen haben.

00:48:15: Alles führte aber nicht dazu, dass die Familius, vor allem die jungen Männer Karl-Heinz und Günther, die waren in ihren Anfang zwanzigern Boden unter die Füße bekommen haben, es gab ja keine Arbeit die sie machen konnten und das führte zu dem Entschluss Gepaart mit Anfeindungen.

00:48:32: Was wollt ihr dann noch hier?

00:48:33: Was wollt ihr dann wäre hier?

00:48:35: Mehrung gedenkt, ihr kommt nicht wieder.

00:48:36: Und ähnliche Sprüche.

00:48:38: Dass die Familie sich entschlossen hat, nach New York zu ziehen.

00:48:42: Zumal da auch Verwandte ja waren.

00:48:44: Und die sind dann, über eine Zwischenstation in einem amerikanischen Lager in Frankfurt.

00:48:50: Dann im Januar, mit einem Trupptransporter von Hamburg in die USA gefahren.

00:48:58: Um die Geschichte zu Ende zu erzählen, waren alle so krank, dass sie in den USA nicht mehr viele Jahre gelebt haben, sind alle früh gestorben.

00:49:06: Die Rotlichtenstein, mit zehn deportiert, mit dreizehn zurückgekommen, ist mit zweiundzwanzig gestorben.

00:49:12: Und hinterließ zwei kleine Kinder.

00:49:14: Kriegsende, nineteenhundertfünfundvierzig.

00:49:17: Jetzt haben wir das Jahr zwanzig, fünfundzwanzig, achtzig Jahre später.

00:49:22: Wie ist die Stadt Oberwesel?

00:49:23: Wie sind die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt in diesen achtzig Jahren?

00:49:28: mit diesem Teil ihrer Geschichte umgegangen?

00:49:30: Oberwesel ist kein Ausnahmefall.

00:49:32: Die ganze westdeutsche Gesellschaft, in der Ostdeutschen haben wir noch mal eine andere Situation, aber die westdeutsche Gesellschaft hielt sich ja weitgehend selber für Opfer der Nazis.

00:49:41: Und keiner wollte ja Nazi gewesen sein.

00:49:44: Vor diesem Hintergrund hatte man in Oberwesel und anderen Orten natürlich erstmal eine Menge zu tun mit der Hungersnote herrschte.

00:49:52: mit den vielen verwitteten Frauen, deren Männer im Krieg geblieben sind, mit den aus Russland spät heimkehrenden jungen Männern, die dann nicht mehr so jung waren.

00:50:01: Mein Vater gehörte auch dazu.

00:50:02: Der kam aus amerikanischer und englischer Gefangenschaft zurück, welche früher zurück.

00:50:08: Zur Rechenschaft gezogen worden ist in Oberwesel niemand.

00:50:12: Ich habe alle Namen, die prominentere Nazis waren und Funktionen hatten, überprüft.

00:50:19: Auch ein SS-Mann lebte bis ins Ohralter in Weiler-Boppert und war ein angesehener Bürger.

00:50:24: Und die Alltagssorgen, man ging Hamstern, man hielt sich über Wasser, man feierte wieder Weinfeste, man stellte sich gut mit den Besatzern.

00:50:35: Das überlagerte die Erinnerung.

00:50:37: Man wollte auch nicht daran erinnert werden.

00:50:39: Die letzten Juden waren weg.

00:50:40: Es gab keinen Grund, wenn man einsah, sich Gedanken zu machen.

00:50:43: Wo waren die denn?

00:50:44: Die waren aus den Augen, aus dem Sinn.

00:50:46: Und die Erinnerungskultur blieb bis tief in die achtziger Jahre gleich null.

00:50:51: Es gab nichts.

00:50:51: Es gab keine Erinnerung.

00:50:53: Ich kann aus meiner eigenen Geschichte, ich bin neunzehntfünfzig geboren, erzählen.

00:50:57: Ich habe in den achtzendsechziger Jahren, als wir in der Schule zum ersten Mal näheres über die Nazi-Zeit gehört haben.

00:51:04: kaufte ich mir Literatur in Bingen, weil es in Oberwesel keine gab und habe gelesen und gelesen.

00:51:09: und dann habe ich meine Mutter gefragt, meine Mutter ist ja gar vierundzwanzig, was ist denn mit den Weseler Juden, was ist denn mit der Weseler Juden?

00:51:16: besprachen, Blatt zu Hause und er sagte sie nach einer Schrecksekunde, Eidis und Alf hat kommen, sind alle weggekommen.

00:51:24: Mehr hat sie nicht erzählt, vielleicht wusste sie auch, so genau, nichts oder wollte nichts wissen.

00:51:30: Mein Vater habe ich gefragt, er hat gesagt, ich war im Griech, ich weiß es nicht.

00:51:33: Er wusste es aber, denn sein Schwager, der stetschliche Sekretär, hat ihm garantiert darüber berichtet.

00:51:40: Die Leute waren traumatisiert und es hat also bis in die Achtzigerjahre gedauert, bis ein junger Oberweseler, der dann nicht mehr so jung war, der aber gesehen hatte, was da auf dem Schaabplatz in Oberwesel-Achtenthalys geschehen ist, Edmund Lahn hat, ein Architekt, der hat gesagt, an die Sonargoge muss eine Gedenkplakette.

00:52:00: Hat einen Text entworfen, hat eine Skifertafel ausgesucht, hat einen Steinmitzbeauftragten, das einzuschlagen.

00:52:07: Nur fand diese Skifertafel kein Gefallen bei den inzwischen regierenden städtischen Größen.

00:52:13: Der Bürgermeister August Zeuner, siebendreißig Mitglieder in der STAP, war jetzt für die CDU-Bürgermeister zehn Jahre lang.

00:52:21: Also das passte alles nicht.

00:52:23: eine neue Tafel angefertigt mit einem abgewandelten Text.

00:52:27: Und dann wurde diese andere Tafel angebracht.

00:52:29: Die hängt übrigens heute noch dort an der Stelle und in dem Gebäude der Synagoge.

00:52:34: Das ist siebenundfünfzig verkauft worden.

00:52:36: Da hat man aus dem zweistöckigen B-Zahl eine Zwischendecke eingezogen.

00:52:41: Da hat man Wohnungen eingebaut, unten Büros und unten war dann die Wasserschutzpolizei viele Jahre drin.

00:52:47: Das heißt, es war nicht mehr zu erkennen, wie das Haus vorher aussah.

00:52:52: nicht wusste, der hat da keine Sonargogo mehr erkennen können.

00:52:56: Und dann hat es noch mal lange gedauert bis ins Jahr zwei tausend sechs, als eine Bürgerinitiative, so wird man das heute wohl nennen, sich zusammen getan hat, um zu sagen, wir wollen eine Erinnerungsstätte, ein Erinnerungsmal, ein Denkmal an unsere jüdischen Mitbürger privat finanziert.

00:53:14: Riesend Diskussion in der Stadt, was steht da drauf?

00:53:18: Da stehen Alle Namen drauf, die man damals wusste, inzwischen weiß man noch viel mehr.

00:53:22: Da steht ein Gebet drauf und es ist ein David Stern eingearbeitet.

00:53:28: Das hat man direkt vor der Synagoge aufgebaut und den Rabbi Gottschalk dazu eingeladen.

00:53:34: Mit seiner Familie war er da und es waren viele Oberweseler anwesend als dann sehr bewegend.

00:53:39: Das Denkmal enthüllt wurde.

00:53:41: Das Ding, man ist dann später noch mal versetzt worden, weil das Haus Lichtenstein neben der Synagoge abgerissen wurde.

00:53:47: Da wurde ein Tiefgarage und ein Hotel gebaut.

00:53:50: Ich habe mich sehr gefreut, dass die Stadt Oberwesel mich letztes Jahr eingeladen hat, zu diesem Thema Reisprogramm nach Synagoge einen Rundgang zu machen, wo ich vieles von dem, was ich heute hier berichtet habe, auch den Oberweselern sagen konnte und war erfreut über das große Interesse und man muss schon sagen entsetzt über die große Unkenntnis.

00:54:11: die nach wie vor herrscht, was die Zusammenhänge angeht, die damit zusammenhängen und in Verbindung stehen.

00:54:17: Walter Karbach aus Oberwesel, ganz herzlichen Dank für dieses Gespräch, für das Wissen, das du geteilt hast, die Angaben zu dem Buch, auf dem das alles fußt, die setzen wir natürlich in den Show-Notes.

00:54:32: Und schließen, werden das Feuer kurz besprochen, möchte ich nochmal mit dem Rabbiner Dr.

00:54:39: Alfred Gottschalk, der als achtjähriger Junge an der Hand seines Großvaters die zerstörte, in der Reichspogromnacht zerstörte Synagoge erlebt hat, der dann in die USA gegangen ist, dort ein bedeutender Rabbiner geworden ist.

00:54:54: Er ist im Alter von neunundsebzig Jahren gestorben, im Jahr zwei tausendneuen ist auf dem Friedhof.

00:55:01: von Cincinnati beigesetzt.

00:55:04: Und es gibt dort eine Grabinschrift mit einem so wiegenden Satz.

00:55:09: Und ja, ich möchte dich bitten, den sozusagen einen Schluss dieser Folge zu setzen.

00:55:13: Ja, der Satz heißt, wer nach Güte und Freundlichkeit strebt, erlangt Leben und Ehre.

00:55:23: Himmelwärts und Erdverbunden.

00:55:25: Schreibt uns unter podcastetbistum-de.

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